5-Minuten-Pesto für die Not-Ernte

Zurzeit ist Kräuterzeit. Zwar lassen sich nicht mehr ohne Weiteres üppige frische grüne Triebe sammeln, wie noch im Mai und Juni, aber dafür blüht es ja gerade an allen Ecken und Enden. Das haben natürlich auch Biene, Schmetterling & Co. gemerkt. Mein Garten duftet mir jeden Tag entgegen, summt, flattert, krabbelt … Und das aller Hitze und Trockenheit zum Trotz … Hochsommer!

Es gäbe viel zu schreiben, über die zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten der duftenden, bunten Vielfalt. Aber darauf will ich heute nicht hinaus. Im Gegenteil. Oft wollen wir ja die Blätter der Kräuter in der Küche verwenden. Und dann ist es eben gerade wichtig, dass die Pflanzen nicht blühen.

Das heißt jetzt nicht, dass wir hingehen sollten, und die Blüten abknipsen, wie es leider allzu oft empfohlen wird. Denn auch diese Pflanzen haben ja ein Recht darauf, zur Blüte zu kommen. Wenn ich Samen davon nehmen will, sowieso. Aber in einem Permakultur-Garten denke ich niemals nur an mich, sondern immer an das ganze Ökosystem. Und es versteht sich ja von selbst, dass die vielen Insekten großes Interesse daran haben, dass alle Pflanzen zur Blüte kommen dürfen.

Also was tun? Ich hatte hier ganz konkret so einen Fall. Um meiner Hausnachbarin eine Freude zu machen, hatte ich vor ein paar Wochen Basilikum im Topf gekauft und im Garten ausgepflanzt. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass dieses sonst doch eher empfindliche Pflänzchen innerhalb weniger Tage zum Löwen unter den Basilikum-Kräutern mutieren würde. Es wuchs und wuchs, die Blätter wurden immer größer, kräftig und dunkelgrün, und fast schon rechnete ich damit, dass die Stängel jeden Moment verholzen müssten. Die Pflanze fühlte sich offenbar wohl – das war nicht zu übersehen!

Tja, und dann setzte sie Blütenknospen an. Und ich dachte nur noch: Huch, halt, stopp, nicht so schnell! Ich wollte dich doch eigentlich zum täglichen Würzen verwenden, was soll denn das jetzt bitte werden, von Null auf Blüte?! … Aber dieses Wunderbasilikum hatte kein Mitleid mit mir.

Also habe ich heute in einer Art Notrettung (aus meiner Perspektive meine ich!) einen großen Teil der ganzen Pflanze abgeschnitten. Natürlich nicht alles. Sie soll ja weiterwachsen und blühen dürfen! Aber es war immer noch ein riesiger Strauß Grünzeug.

Blätter von den Stielen gezupft und ab damit in den Mixer, Olivenöl und Nüsse dazu, bsssssssssss – fertig ist das Pesto.

Warum ich es 5-Minuten-Pesto nenne?

Naja, sagen wir mal so, es gibt wirklich sehr viele Varianten, um Pesto herzustellen. Die Aufwendigeren darunter sind vielleicht besonders schmackhaft (z.B. mit gerösteten Pinienkernen) oder eben besonders gesund, weil sie nur auf frischen, regionalen Produkten basieren (z. B. mit Sonnenblumenkernen aus dem eigenen Garten). Aber das schlägt sich halt auch auf die Zeit nieder, die man braucht, um diese feinen Pestos herzustellen.

Mein 5-Minuten-Pesto heißt so, weil es eine entscheidende, zeitsparende Zutat hat. Wollt ihr wirklich wissen, was es ist? Na gut, ich gebe es zu. Als Nüsse nimmst du einfach ganz frech die gerösteten und gesalzenen (oder noch frecher die pikant gewürzten!) Cashews aus der Dose!

Kein Sammeln, Schälen, Rösten, und was weiß ich mehr. Du musst nix mehr würzen, die Mischung aus der Dose ist in der Regel schon perfekt. 😉

Nicht Bio genug? Nicht selbst gemacht genug? Verpackungsmüll in Form von Dose, echt jetzt?!

Mag alles sein.

Aber ich halte nichts von Dogmen. Und auch nichts von Einseitigkeit. Meistens bringt uns ein Mittelweg ans Ziel. Es kommt immer auf die Perspektive an. Und man muss wissen, was einem in einem bestimmten Moment wichtig ist.

Wenn ich Zeit und Lust habe, mache ich leckeres, gesundes Pesto mit eigenen Zutaten. Wenn ich ein Monsterbasilikum noternten muss, mache ich das 5-Minuten-Pesto. Ganz ohne schlechtes Gewissen. 😉 Lecker!

Fragen? Anregungen? Erfahrungen? Freue mich wie immer über Kommentare!

4 Kommentare zu „5-Minuten-Pesto für die Not-Ernte“

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